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Von Prokrastination zu Motivation im Studium – 5 Tipps um endlich mit dem Lernen anzufangen

11. September 2020 No Comments

Seien wir doch mal ehrlich: Während ich diesen Beitrag tippe, sollte ich gerade zwischen Karteikarten, meinen meterlangen Zusammenfassungen und dem Gesetzbuch – was eher aussieht wie ein Regenbogen – hin und her wechseln. Und du solltest wahrscheinlich gerade nicht durch Google oder Pinterest surfen und damit diesen Beitrag finden, sondern ebenfalls produktiv für die Uni oder Schule lernen.

Willkommen im Club der Aufschieber und schwer zu Motivierenden. Aber wenn du jetzt schon mal hier bist, kannst du auch bleiben. Denn ich habe heute 5 Tipps für dich, wie du endlich in die Gänge kommst. Und keine Sorge: Ich werde mich hüten dir Dinge zu sagen wie „früher anfangen“, „einfach mal das Handy in einen anderen Raum legen“ oder „du musst genug trinken um konzentriert zu bleiben“

Von einem Aufschieber zum anderen – Diese Tipps werden dir nicht helfen

Versteht mich nicht falsch, diese Tipps sind gut. Wir sollten sie definitiv befolgen. Aber hey, ich verstehe dich. Wir ticken halt anders.

Früher anfangen klappt bei uns nicht so leicht. Wir fangen höchstens früher an uns Sorgen und Stress zu machen, sind aber trotzdem nicht produktiv. 

Wenn das Handy im Nebenraum liegt, ist da diese kleine Stimme in deinem Kopf, die unbedingt durch TikTok scrollen will, oder die sich fragt wie viele Likes das Insta-Bild jetzt schon bekommen hat. 

Und wenn wir zu sehr auf unsere kühle Erfrischung fokussiert sind, tja dann endet es damit, dass wir mehr Zeit mit der Zubereitung eines süß aussehenden Getränks verbringen, was wir anschließend in unsere Story posten können, während wir schreiben, dass es „Study Time“ ist, um anschließend wieder in den Strudel der sozialen Netzwerke zu rutschen… 

So fängst du endlich an zu lernen 

Also ja, sparen wir uns diese neunmalklugen, nicht hilfreichen Tipps und kommen wir zu dem Scheiß, der wirklich hilft wenn wir ihn befolgen. Und ja, I know, befolgen wollen wir Vieles und tun es dann doch nicht. Aber versuche dich auf diese Tipps einzulassen, da die Hemmschwelle sie zu befolgen viel geringer ist, als bei den üblichen Tipps und damit selbst für dich als Prokrastinierer geeignet ist. 

So denken Aufschieber

Das Gehirn eines Aufschiebers funktioniert anders als das eines normalen Studenten oder Schülers. Dieser würde sich nämlich denken: Ich muss noch A, B und C für die Uni erledigen. Am besten heute, wobei A wichtiger als C ist. Okay, dann setze ich mich nach dem Mittagessen direkt dran und fange mit A und B an, mache dann Pause und schau dann ob ich nicht zumindest noch die Hälfte von C schaffe. 

Der Aufschieber startet mit dem gleichen Gedankengang, nur sieht es ein bisschen anders aus: Ich muss noch A, B, C und D machen, E und F wäre eigentlich auch noch toll und wenn ich noch G schaffe dann kann ich morgen ja sogar ein wenig entspannen und wenn ich jetzt einfach durchziehe, vielleicht sogar ein bisschen in die Nacht hinein, dann schaffe ich so viel und dann bin ich nur heute gestresst, also einfach Zähne zusammenbeißen und morgen gehts dann besser und dann habe ich den Kram von letzter Woche wo ich abgelenkt war auch endlich nachgeholt und alles wird gut werden und…. Kommt dir bekannt vor?

Dann weißt du ja auch, was als nächstes passiert: So, Mittagessen fertig, jetzt wollte ich ja eigentlich anfangen. Aber die Netflixfolge ist erst bei Minute 28, die schaue ich jetzt noch zu Ende… Was? Das ist nicht gerade wirklich passiert, eine Folge muss es noch sein… Okay, den Fernseher jetzt ausmachen, ich muss jetzt wirklich anfangen… Aber davor will ich nur noch ganz kurz bei TikTok reinschauen… Jetzt muss ich aber wirklich anfangen, aber die Küche sieht aus wie Sau, ich kann mir so ja nicht mal einen Kaffee machen, die mache ich also noch schnell sauber… Ach, ich wollte mich ja noch bei meiner Omi melden, das muss ich jetzt auf jeden Fall als Erstes machen… Okay, jetzt aber wirklich anfangen, nur noch kurz bei Instagram reinschauen… Nur noch kurz bei TikTok reinschauen… Nur noch kurz bei Instagram reinschauen… Nur noch kurz bei TikTok reinschauen… Boah ist das jetzt schon spät, ja also jetzt kann ich sowieso nicht mehr A, B, C, D, E, F und G schaffen. Das lohnt gar nicht anzufangen, ich habe keine Zeit den Flow auszunutzen. Ich mach das alles morgen und natürlich dann auch noch H, weil H ja jetzt auch noch dazu kommt. Aber das schaffe ich. Ich stehe einfach um 6:00 Uhr auf und mach bis abends durch, nur kleine Essenspausen zwischendurch und schon habe ich die verlorene Zeit wieder drin. Das geht schon. 

Und Boom: Willkommen im Abwärtsstrudel eines Aufschiebers. So wird das weitergehen, bis wir das ganze Alphabet durch haben, oder der Leidensdruck vorher zu groß wird. Nicht gerade ideal. Und deshalb empfehle ich dir wirklich, die folgenden Tipps zumindest zu probieren. Denn glaub mir, du willst nicht, dass es so weiter geht. 

Meine Top Ablenkung momentan ist übrigens mein neu erstellter Instagram-Account. Zusätzlich zu meinem Hauptkanal – den du vielleicht auch schon kennst – habe ich einen weiteren erstellt, der sich nur mit dem Thema Lernen, Uni und IPad auseinandersetzt. Also alles rund um das Thema #studygram. Schau vorbei! Hier gehts lang…

Zusätzlich dazu, erstelle ich jetzt auch Study-Content auf TikTok. Ich würde mich freuen, wenn du auch da vorbei schaust. Hier gehts lang…Aber nun kommen wir zu den Tipps.

Tipp 1. – Klein anfangen

Wir Aufschieber sind häufig intelligent aber nicht schlau und wir haben ein großes Ego. Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass wir alles mit links schaffen und uns am Ende unser tolles Gehirn irgendwie retten wird. Und dass es uns dann doch leicht fällt, alle Buchstaben an einem Stück abzuarbeiten. Und diesen Gedanken lassen wir nicht los, weil das würde ja bedeuten zu Versagen und Schwäche einzugestehen. 

Ich muss dir jetzt eine traurige Erkenntnis mitteilen: So funktioniert es nicht. Zumindest nicht gut. Nicht im Studium. Dafür ist der Stoff einfach zu zahl- und umfangreich. Und das alles hat rein gar nichts mit Talent, Intelligenz oder sonst was zu tun. Im Studium siegt Kontinuität, eine Prise Fleiß und gutes Zeitmanagement. Intelligent sind wir in der Regel nämlich fast alle. 

Mein Tipp für dich ist also: Fang klein an. Bitte, bitte, bitte hör auf dir alle Buchstaben vorzunehmen. Denk nicht mal „Ich muss noch A machen“, sondern denk dir „Ich muss noch A.1.1.a“ machen. Kein Joke, das funktioniert.

Denn wenn du erstmal anfängst und sei es, dass du eine einzige Karteikarte beschriftet hast, wirst du tendenziell noch eine machen. Und noch eine. Und noch eine. Gleiches mit Notizen und Zusammenfassungen. Du wirst die eine Seite beenden wollen, so wie du damals die Netflixfolge beenden wolltest, weil sie erst bei Minute 28 war.

Trotz deiner Aufschieberitis, magst du keine unvollständigen und zwischendrin abgebrochenen Sachen. Sonst würdest du dir ja auch nicht vornehmen, A, B, C, D usw. auf einmal zu machen. Du willst den Flow, du willst die Konzentration an einem Stück. Und du erhältst sie, wenn du anfängst. Und du fängst an, wenn du nicht den riesigen Berg siehst, sondern den kleinen Maulwurfshügel. 

Tipp: Nehme dir eine kleine Sache vor, die nicht länger als 30 Minuten dauert und mache sie direkt. Verspreche dir, dass du danach chillen DARFST. Ohne schlechtes Gewissen. Tendenziell wirst du dann nämlich mehr als diese kleine Aufgabe machen. 

Tipp 2. – Das Handy ist dein größter Feind

Ja, es stimmt schon. Das Handy in einen anderen Raum zu legen oder gar auszumachen wäre wohl klug. Tun wir aber eh nicht, oder haben damit direkt einen Grund gefunden, doch wieder vom Schreibtisch aufzustehen und das Handy zu holen. Dabei wollen wir genau da bleiben: Am Schreibtisch.

Tipp: Hol dir die App Forest und fange an Bäume zu pflanzen. 

Ich habe die App schon mal in einen meiner anderen Beiträge erwähnt, aber ich kann nicht genug betonen, wie hilfreich diese App ist. Du kannst Zeitintervalle einstellen in denen du Bäume pflanzt. verlässt du die App, stirbt dein imaginärer Baum. Das willst du nicht, deshalb hältst du dich daran.

Ich erlaube mir nach jeder erfolgreichen Pflanzung ein paar Minuten zum checken der einschlägigen Kanäle, ehe ich den Timer neu starte. Ich nutze außerdem Zeitintervalle von 25-60 Minuten, so gönne ich mir genug Mini-Pausen zwischendurch. 

Tipp 3. – Überleg dir was du wie lernen musst und halte es übersichtlich

Aufschieber lassen sich gerne von der schieren Flut an ToDos und Wissen überwältigen. In unseren Köpfen sehen wir uns schon 50 Seiten Zusammenfassungen schreiben. Das ist aber Bullshit. Vor allem weil man das Zeug später „so“ gar nicht lernen kann. Halt es minimalistisch und schreibe nur auf, was du wirklich lernen willst und musst. 

Tipp: Schreibe kompakte Zusammenfassungen (wenn möglich 1 Kapitel = 1 A4 Seite), nutze Karteikarten für wichtige Formeln und Abläufe und löse lieber Aufgaben als das ganze Skript abzuschreiben. Beurteile je nach Fach neu. 

Tipp 4. – Schreibe dir Zeitpläne und halte dich dran 

Bei Aufschiebern kommt die Freizeit häufig zu kurz. Überrascht? Es ist wirklich so. Durch unsere nicht produktiv genutzte Zeit, kombiniert mit dem schlechten Gewissen jetzt eigentlich was machen zu müssen, verbieten wir uns angenehme Aktivitäten und Hobbies, weil wir glauben uns das nicht erlauben zu können, da wir ja eigentlich was anderes machen sollen… Diese Zeit nennt Fabian Grollmund auch „Müllzeit“ was ich sehr treffend finde.

Buchtipp: Ich habe sein Buch Vom Aufschieber zum Lernprofi gelesen, in dem er explizit das Thema Prokrastinieren bei Studenten anspricht und sehr viele Tipps und Übungsaufgaben gibt. Ich fand es sehr interessant und aufschlussreich.

Einen Punkt Abzug gibt es von mir, da der gute Herr Grollmund es für eine gute Idee hielt, ein Buch gerichtet an Prokrastinierer zu veröffentlichen und es dann mit zahlreichen Aufgaben zu füllen, die man machen soll, um das Aufschieben zu überwinden.

Dreimal dürft ihr raten was passiert ist: Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, mir jede Aufgabe mit einem Post-it markiert und schiebe jetzt auf, diese Übungsaufgaben zu machen. Ups. Ich kann euch dennoch empfehlen es zu lesen. Jetzt auf Amazon kaufen. 

Zurück zu Tipp Nummer Vier. Schreibe dir einen Zeitplan in dem du genau einplanst was du machen möchtest. Und halte dich daran. Plane aktiv Zeit für schöne Sachen ein, am besten nach dem Lernen, um dich zu belohnen. Plane mit geringen Zeiteinteilungen. Also nicht Sechs Stunden durchpauken, sondern Eine Stunde Zusammenfassung schreiben und dann etwas Schönes machen. 

Tipp 5. – Beeinflusse deine Gedankenwelt

Den letzten Tipp habe ich selber noch nicht zu 100% geschafft, aber ich versuche es jeden Tag aufs Neue, denn ihn zu befolgen ist immens wichtig. Wenn du so wie ich tickst, hast du in Bezug auf dein Lernverhalten und Studium keine besonders hohe Meinung (mehr) von dir. Vielleicht hattest du sie am Anfang. Dachtest, dass du alles schaffst, motiviert bist, weil du dir das alles ja ausgesucht hast und das Thema deines Studiums dich ja interessiert…

Vielleicht warst du auch schon in der Schule eine/r der Besten, hast alles mit links geschafft und die 1 vor dem Komma deiner Abiturnote war irgendwie auch nicht so schwer. Und plötzlich stellst du fest, dass du nie gelernt hast zu Lernen, nie gelernt hast dich konsequent hinzusetzen und deine Motivation gerade ein Sabbatjahr unternimmt.

Tja scheiße würde ich sagen. Spreche es ruhig mal laut aus. Das ist doch alles scheiße, es geht dir auf die Nerven, es stresst dich, es macht dir Angst, du hast Zweifel ob alles die richtige Entscheidung war und befürchtest das alles nicht zu schaffen. Herzlich Willkommen in meiner täglichen Gedankenwelt. 

Tipp: Versuche wieder positiv zu denken und dein Selbstbewusstsein, so wie Ego zu stärken. Werde gedanklich wieder dieser selbstsichere Streber der du vielleicht mal warst oder immer sein wolltest. 

Sag dir, dass du es schaffen kannst. Sag dir, dass du schlau bist und das schon viel beklopptere Leute geschafft haben. Sag dir, dass du an dich glaubst. Erinnere dich an dein Ziel, frag dich warum du das machst!

Ist es für einen bestimmten Beruf, oder einen bestimmten Master? Ist es vielleicht auch einfach nur, um endlich ans Ziel zu kommen, um nochmal etwas Anderes zu machen? Ist es, um dir selber etwas zu beweisen? Ist es, um ein bis zwei Semester weiter zu kommen, um endlich die Fächer zu haben, die dich interessieren? Es gibt so viele gute Gründe, warum du dich dieser ganzen Arbeit aussetzt bzw. aussetzen solltest.

Finde deinen Grund und halte dich an ihm fest. Auch wenn es dir erstmal komisch vorkommt, dir diese Dinge laut oder im Geiste zu sagen. Aber unser Gehirn ist manipulierbar. Irgendwann wirst du dir selber glauben. 

Und jetzt fang verdammt nochmal an!

So, dass waren meine heutigen 5. Tipps für dich. Ein idealer Abschluss um jetzt deine Internetorgie zu beenden und direkt loszulegen. Oder mach dir einen Plan für morgen. Wenn du noch Fragen hast, schreib mir gerne eine Mail oder bei Instagram. Und lass mich gerne wissen, wenn dir diese Tipps tatsächlich geholfen haben. Ich werde in Zukunft noch weitere Beiträge wie diesen hochladen, also trag dich auch gerne in den Newsletter ein, um immer zu erfahren, wenn es etwas Neues gibt. 

Wenn dich weitere Beiträge zum Thema Studium interessieren, kannst du mal hier vorbei schauen.

Antonia from Dailyplanner

Löwenköpfchen | Carnivore | Großstadtseele | Schreibwarensuchti | Notizbuchfreak | Weltenbummler | & manchmal ganz schön Girly. Und was wären Leidenschaften ohne die Menschen, mit denen man sie teilen kann? So kam es zu meinem Blog und ich hoffe, dass er mir auch noch lange erhalten bleibt.

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Antonia Isabel

Manchmal etwas verrückt, gnadenlos kreativ, meistens organisiert und immer auf der Suche nach neuer Inspiration. Mein Name ist Antonia und ich bin 21 Jahre alt und betreibe Dailyplanner - den Schreibwaren & Lifestyle Blog seit 2014. Mehr Lesen

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