Hey ihr Lieben! Schlägt man im Lexikon das Wort „Prokrastination“ nach, würde wohl ein Bild von meinem Gesicht abgebildet sein. Stolz bin ich darauf nicht, aber welcher klassische Aufschieber ist das schon. Aber mit der App Forest, habe ich das erste Mal Schritte in die richtige Richtung gemacht.
Prokrastination, auch extremes Aufschieben, ist eine Arbeitsstörung, die durch ein nicht nötiges Vertagen des Arbeitsbeginns oder auch durch sehr häufiges Unterbrechen des Arbeitens gekennzeichnet ist, sodass ein Fertigstellen der Aufgaben gar nicht oder nur unter enormem Druck zustande kommt. Dies geht fast immer mit einem beträchtlichen Leidensdruck einher. (Wikipedia)
Ich glaube die Schlüsselwörter hierbei sind nicht nötig, Druck und Leiden. Denn Prokrastinieren hat nichts damit zutun, so viel um die Ohren zu haben, dass man es schlichtweg nicht schafft die Arbeit zu erledigen, sondern mit sinnlosen Aufschieben. Wie oft habe ich mich selbst schon sagen hören „Ich hatte keine Zeit, ich war so im Stress, ich kann nix dafür“! Wenn ich mal genauer darüber nachdenke, hatte ich sehr wohl Zeit. Man nehme nur die zahlreichen Stunden die ich mit Netflix, Instagram, YouTube oder Facebook auf meinem Sofa verschwendet habe. Definitiv keine Aufgaben die wichtig wären, sondern reine Spaßveranstaltungen.
Nun, Spaß und Entspannung soll man sich auf jeden Fall gönnen, aber eben nach der Erledigung der Aufgaben. Aber was erzähle ich euch eigentlich, derjenige der das hier liest weiß das höchstwahrscheinlich alles schon und kann es trotzdem nicht ändern. So wie ich am Anfang.
Ich weiß gar nicht mehr wie, aber eines Tages stieß ich auf eine kleine, feine, schlichte, unbekannte App: Forest (=Wald). Ein Wald? Was hat ein Wald mit Prokrastinieren zutun?
Das Prinzip der App ist simpel: Man legt einen Zeitraum zwischen 10 und 120 (also zwei Stunden) Minuten fest. Je nach Länge ist auch die Pflanze, bzw. der Baum größer oder komplexer. Dann klickt man Start und sperrt das Handy. Forest läuft nun im Hintergrund und es ist nur möglich das Handy zu entsperren um auf Forest zu schauen wie weit der Baum schon gewachsen ist. Verlässt man die App, hat man 5 Sekunden um zurück zu gehen (falls man sich verklickt hat), sonst stirbt der Baum. In der App hat man zusätzlich noch Zugriff auf seine Wiese, die alle Bäume für den Tag oder die Woche zeigt. Und auch die beendeten Zeiten werden als kahler, vertrockneter Stumpf dargestellt. Also nicht so schön für die Bilanz.
Warum hilft das jetzt beim Prokrastinieren? Sicher kann man sich von vielen Dingen ablenken lassen, nicht nur vom Smartphone, aber ich habe dennoch die Erfahrung gemacht, dass dieses Gerät der größte Störfaktor ist. Oh, eine neue Nachricht! Nur schnell antworten und dann weiter arbeiten. Diese kleine Aktion bringt einen aus dem Arbeits-Flow und wenn das 10 Mal die Stunde passiert, hat das schnell Auswirkungen.
Für mich war es die Schaffung einer Hemmschwelle die geholfen hat. Ich pflanze einen fiktiven Baum und dieser sieht schön aus. Er füllt meine Wiese, ich möchte dass er wächst. Ich hatte einen festen Zeitraum, indem ich arbeiten wollte. Und immer wenn ich in Versuchung kam, aufs Handy schaute wie viel Zeit noch über ist und die Sekunden weniger werden sah, dachte ich mir dass es sich nicht lohnt. Die halbe Stunde kann ich auch noch warten. Und es funktionierte. Ich arbeitete konzentriert und schon war eine Stunde vergangen. Schnell startete ich einen neuen Timer, ich bin schließlich gerade im Flow. Und so schaffe ich einen Haufen Abreit einfach weg.
Dieses Gefühl ist natürlich noch schöner, wenn man nicht gerade im Stress ist und weiß, dass morgen die Abgabe ist. Dabei kann Forest leider nicht helfen, das ist immernoch der innere Schweinehund der überwunden werden muss. Aber wenn man erstmal auf Start gedrückt hat, dann flutscht es.
Forest ist deshalb auch nicht nur gut zum arbeiten, sondern auch für Sport. Ich bin ein Sportmuffel, lasse mich besonders da vom Handy ablenken. Mache ich Forest an, weiß ich, dass ich keine Möglichkeit mehr habe mich wirklich ablenken zu lassen und ich powere die angegebene Zeit dann auch konsequent durch.
Auch für Leute die süchtig nach Social Media und ihrem Handy sind, kann Forest eine Option sein, einige Stunden am Tag nicht am Handy zu sein und stattdessen vielleicht ein Buch zu lesen.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und das ganz einfach für unter 2€. Ich kann Forest definitiv weiter empfehlen und finde den Gedanken dahinter wirklich clever. Bäume als Hilfestellung beim Prokrastnieren! Auf so etwas muss man erstmal kommen…
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[…] mich am meisten von meinem Handy ablenken. Wenn ihr nicht wisst was Forest ist, solltet ihr mal DIESEN Beitrag lesen, da habe ich das etwas erläutert. Außerdem gab es so viel zu lernen, dass ich es […]